Anna Rosling Rönnlund – Ein realistischer Blick auf die Welt
Die Welt ist besser, als wir glauben

Wenn wir die Nachrichten verfolgen, entsteht oft der Eindruck: Die Welt geht den Bach runter. Kriege, Krisen, Katastrophen – es scheint, als würde alles immer schlimmer werden. Doch die schwedische Designerin und Forscherin
Anna Rosling Rönnlund, Mitgründerin von Gapminder und Autorin von Factfulness, zeigt ein ganz anderes Bild.
Viele Menschen haben ein verzerrtes Weltbild. Wir denken in Schwarz-Weiß: „arm“ gegen „reich“, „entwickelt“ gegen „unterentwickelt“. Doch die Realität ist differenzierter. In den letzten Jahrzehnten hat sich die Welt stark verbessert: Weniger extreme Armut, mehr Bildung, längere Lebenserwartung, geringere Kindersterblichkeit. Fortschritt findet statt – auch wenn er oft übersehen wird.
Fakten statt Vorurteile
Anna Rosling erinnert uns daran: Unser Gehirn liebt Dramatik. Wir übertreiben Probleme, weil wir dazu neigen, das Negative stärker zu gewichten. Darum brauchen wir Daten und Fakten, um die Welt so zu sehen, wie sie wirklich ist. Nur dann können wir kluge Entscheidungen treffen – als Gesellschaft und als Einzelne.
Vier Einkommensstufen statt arm und reich
Statt in Kategorien von „Erster Welt“ und „Dritter Welt“ zu denken, teilt Gapminder die Welt in vier Einkommensstufen. So wird deutlich: Die meisten Menschen leben irgendwo in der Mitte – weder in bitterer Armut noch im Überfluss. Dieses Bild macht uns sensibler für die wirklichen Unterschiede und Gemeinsamkeiten.
Dollar Street – die Bilder der Menschheit
Besonders eindrücklich ist das Projekt Dollar Street, das Anna Rosling ins Leben gerufen hat. Familien auf der ganzen Welt lassen sich in ihrem Alltag fotografieren – beim Kochen, Schlafen, Zähneputzen. Heraus kommt ein verblüffendes Bild: Menschen ähneln sich weltweit mehr, als uns oft bewusst ist. Es sind weniger Kultur oder Herkunft, die uns trennen, sondern in erster Linie das Einkommen.
Mit Fakten zu mehr Mitgefühl
Die Botschaft von Anna Rosling ist hoffnungsvoll: Ein faktenbasierter Blick auf die Welt hilft uns, Ängste und Vorurteile abzulegen. Er zeigt uns, dass Veränderung möglich ist und dass wir als Menschheit schon viele große Schritte getan haben. Und er erinnert uns daran, wie ähnlich wir uns in unseren Grundbedürfnissen sind – ganz gleich, wo wir leben.



